Sri Lanka
ශ්රී ලංකා
Ich weiß bis heute nicht...
... wie und was ich von Sri Lanka denken soll!
Tja, ich würde meine ersten Zeilen von Sri Lanka gerne damit beginnen, dass ich total begeistert war und ich mich freue, meine Eindrücke vom Land mit euch zu teilen. Das fühlt sich aber nicht richtig an und ich möchte authentisch und echt bleiben und eben auch die weniger schönen Seiten vom Reisen oder eines Landes aufzeigen.
Auf meiner Heimreise von Neuseeland in 2018 mit James, haben wir neben Indonesien und Malaysien auch Sri Lanka für zwei Wochen besucht. Da ich grundsätzlich ohne Bucket List reise, war auch Sri Lanka eher eine spontane Entscheidung und nicht geplant. Umso mehr waren James und ich gespannt, was das Land wohl für uns bereithält 🤗.
Wir sind direkt raus aus der großen Hauptstadt Colombo und haben die ersten paar Tage relaxed und waren etwas nördlich in Negombo untergebracht. Von dort haben wir unsere Tour mit den Motorrädern gestartet. Unsere Route kannst du hier nachverfolgen.
Sri Lanka ist besonders bekannt für seine Produktion und den Export von Tee (Ceylon), Kaffee, Kautschuk und Kokosnüssen.
Ein paar Worte zu der politischen Geschichte Sri Lankas (Quelle Wikipedia):
Sri Lanka wurde über zwei Jahrtausende von verschiedenen lokalen Königreichen regiert, bis im 16. Jahrhundert große Teile der Insel von den Portugiesen und danach von den Niederländern kolonisiert wurden. Nur das Königreich Kandy im Hochland der Insel konnte sich gegen die Kolonisatoren behaupten. 1815 jedoch wurde schließlich das ganze Land Teil des britischen Weltreichs. Während des Zweiten Weltkriegs diente Sri Lanka den Alliierten als eine strategisch wichtige Basis im Kampf gegen das japanische Kaiserreich. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gab es immer stärker werdende Unabhängigkeitsbestrebungen. Im Jahr 1948 wurde Sri Lanka nach friedlichen Verhandlungen von den Briten unabhängig. Im Gegensatz zu den meisten Staaten der sogenannten „Dritten Welt“ besteht seit der Unabhängigkeit ein stabiles, demokratisches System, das allerdings durch die Gegensätze zwischen der singhalesischen Bevölkerungsmehrheit und der tamilischen Minderheit belastet war und immer noch ist. Zwischen 1983 und 2009 herrschte offener Bürgerkrieg in Sri Lanka zwischen tamilischen Separatisten und der von Singhalesen dominierten Zentralregierung, der zahlreiche Todesopfer, vor allem aus der Zivilbevölkerung forderte. Die Menschenrechtsverbrechen des Bürgerkrieges sind bis heute nicht unabhängig aufgearbeitet.
Bei anderen Ländern erwähne ich das politische bzw. geschichtliche eines Landes nur kurz oder gar nicht. Um Sri Lanka aber besser zu verstehen, empfinde ich es hier wichtig und es lässt auch ein wenig vermuten, wieso ich beim Bereisen ein weniger gutes Gefühl hatte.
Sri Lanka war und ist eines der ersten Länder, neben Brasilien, bei denen ich mich als Frau nicht wohlgefühlt habe. Die Einheimischen, die wir kennengelernt, waren alle sehr freundlich und nett, um diese geht es weniger. Es war das Gefühl, welches ich hatte, wenn wir an Orten mit großen Menschenmengen waren. Die Gesichter vieler Menschen strahlten eine Härte und Aggressivität aus, obwohl ich immer mit einem grinsen herumlaufe... Jetzt kommt der geschichtliche Teil ins Spiel. Noch vor ca. 10 Jahren herrschte Krieg in dem Land und auch heute sind die Anspannungen spürbar und Menschen erzählten uns von dieser Zeit. Kaum vorstellbar, wie ich finde. Verallgemeinern möchte ich die Menschen dort keineswegs. Sie haben eine ganz andere Geschichte und vermutlich schon viel Gewalt und Leid erfahren. Wir haben auch wundervolle und schöne Momente während unserer zwei Wochen in Sri Lanka erlebt, von denen ich auch weiter unten berichte werde.
Wie auch in all den anderen Ländern, habe ich versucht, möglichst alles ohne Agentur, Hotel etc. zu planen, dies klappte sehr gut und so haben wir die längsten Strecken mit Motorrad bereist. Dadurch ist man voll im Getümmel, mittendrin statt nur dabei. 😂
Ich schätze, dass mir Sri Lanka, im Vergleich zu anderen Ländern, bzw. Orten, wie z. B. Lombok in Indonesien, zu viel war. Die Städte waren super laut, dreckig und einfach nicht schön 😄. Leider mussten wir auch sehen, wie Elefanten dort behandelt und gehalten werden. Ein Elefant war z. B. als Lockmittel für Touristen an eine Stange vor dem Hotel gekettet, an der Straße, ohne Wasser stand er auf dem Asphalt in der prallen Sonne. Wir konnten mehrere Elefanten sehen, die auf Transportern verkettet von A nach B gebracht wurden oder für Zeremonien "schön" hergerichtet an Volksfesten teilnehmen müssten.
Für das Kataragama Festival werden Elefanten in bunte Gewänder gekleidet und dekoriert. Ein etwas anderer Brauch, der meiner Meinung auch gelassen werden kann. 😏😅
Weiter unten werde ich nochmal genauer auf das Festival eingehen.
Kommen wir zu den Orten, die wir gesehen und erlebt haben.
Elefantenwaisenhaus Pinnawela
Waisenhaus oder eher Tourstenaktion?!
Unsere erste Station auf unserem Roadtrip mit dem Motorrad war das Elefantenwaisenhaus in Pinnawela.
Eines der Hauptattraktionen in Sri Lanka ist das Elefantenweisenhaus Pinnawela, welches 1975 mit fünf kleinen Elefanten startete. In Indonesien und Bangkok habe ich bereits Elefanten gesehen, es war also nicht das erste Mal. Dies war aber das erste Mal, dass ich Eintritt für einen Park gezahlt habe. Und ja, was soll ich euch sagen, begeistert war ich nicht. Es ist schwer zu sagen, ob all diese Elefanten, momentan um die 80, wirklich Weisen sind. Ich habe versucht, mit einigen der dort arbeitenden zu sprechen, aber sie sind meinen Fragen ausgewichen oder sind gleich weggelaufen. 🤔 Unter anderem werden die Elefanten dort mit den Füßen so festgekettet, dass sie weder vor noch zurücklaufen können und dann fixiert für Stunden an einem Ort stehen. Es liegt nicht an mir, die Wahrheit herauszufinden aber mein Bauchgefühl verriet mir, dass dies kein schöner Ort für diese wundervollen Riesen ist.
Ich kann dir also nicht empfehlen, diesen Ort zu besuchen und bin mir sicher, dass es seriösere Plätze für Elefantenweisen gibt. Natürlich ist es schön, solche anmutigen Tiere in natura zu sehen, aber den Preis, den die Tiere zählen müssen, ist zu hoch.
Auch denke ich, dass es in Sri Lanka keine Elefanten mehr gibt, die in freier Wildbahn leben. Alles wurde von Menschen eingenommen. Daher gibt es auch keinen Platz mehr für die Elefanten und sie werden gezwungenermaßen zu Waisen, weil sie keinen natürlichen Wohnraum mehr haben. Ein Teufelskreis.
Zweimal am Tag laufen die Elefantengruppen mit ihren Aufsehern an den nahegelegenen Fluss Maha Oya. Dort können die ausgewählten Gruppen dann je zwei Stunden im Fluss spielen und baden. Wobei auch dies unter strenger Aufsicht ist und sie sich nur in einem gewissen Radius aufhalten dürfen. Mit Ketten an den Beinen werden die Elefanten durch die Stadt geführt. Es erinnert mich an gefangene, die Auslauf haben. Das ist es auch, nur dass es keine Menschen, sondern Elefanten sind. Leider wird es von den Menschen nicht gesehen und sie bewundern das Treiben, machen Fotos und sind froh, einfach mal einen Elefanten gesehen zu haben. Auch wenn dies bedeutet, dass die Elefanten den Großteil oder ihr gesamtes Leben in Gefangenschaft leben.
Es liegt, wie eben erwähnt, nicht an mir, die Wahrheit herauszufinden. Trotzdem finde ich es wichtig, meinen ehrlichen Eindruck von einem Ort zu teilen. Ich könnte auch schreiben, wie toll es war, die Elefanten zu sehen. In gewisser Weise war es das auch, mehr aber es hat mich aufgeweckt und wachgerüttelt.
Ab in den Süden
Richtung Strand
Wir haben nach dem Besuch von Pinnawela einen kurzen Abstecher nach Kandy unternommen und sind danach wieder an Pinnawela vorbei und runter Richtung Süden und Richtung Strandurlaub. Wir haben uns beide sehr auf eine Auszeit gefreut, da wir zu dem Zeitpunkt bereits fünf Wochen am Reisen waren und dies sehr ermüdend war. Es braucht ein wenig Zeit und Erholung, um das bereits erlebte zu verarbeiten. 🤗 Von der Fahrt haben wir keine Fotos, zu sehr waren wir darauf fokussiert, an unser Ziel zu kommen 😄. Urlaub am Strand ⬇
Wir haben ein paar Nächte beim "Sunset Surfing Beach Resort" verbracht. Es ist nicht wirklich ein Resort 😂. Es sind zwei Räumlichkeiten am Strand und ein kleines "Haus", mit Terrasse, auf dem wir immer gegessen haben, wie oben auf dem Foto zu sehen. Dieser Teil Küste ist bekannt fürs Surfen, weniger fürs Strandbaden - je nach Saison. Wir waren im Juni dort und da ist Surf Saison. Oben auf dem Bild könnt ihr auch die Wellen gut sehen. Wir waren aber nicht zum Surfen dort, deshalb kann ich dazu nicht mehr Infos geben. Hier ein Eindruck aus der Gegend 💞⬇
Das Festival "Kataragama Esala Perahara"
Kataragama Festival: Elefanten in bunten Farben, Feuertänzer, Trommler
Kataragama Esala Perahera ist ein jährliches Fest, das im Juli und August in Ruhunu Maha Kataragama Dewalya in Kataragama stattfindet. Es ist ein ganz besonderes Pilgerfest zu dem Pilger aus ganz Sri Lanka kommen.
Dieses religiöse und farbenfrohe Fest wird zum Gedenken an die romantische Vereinigung von Skanda und Valli Matha gefeiert. Die Stadt Kataragama ist in den Monaten Juli oder August voller Leben, voller traditioneller Aktivitäten, die tief im hinduistischen Brauchtum verwurzelt sind, in Vorbereitung auf eines der meist gefeierten hinduistischen Feste in Sri Lanka: das Kataragama Perahera oder Festival. Religiöse Beobachter strömen aus allen Teilen des Landes zum Ruhuna Maha Kataragama Devalaya (Tempel), um an dem zweiwöchigen Fest teilzunehmen, das zu Ehren der Hindu-Gottheit Lord Skanda abgehalten wird. Das Geräusch von Kokosnüssen, die auf den Boden geschleudert werden und mit Peitschenhieben auf den Boden wird der Beginn der religiösen Zeremonie dargestellt.
Auf diesem Bild sind junge Männer zu sehen, die zum Einstimmen des Festivals ihr Peitschen auf den Boden schwingen.
Wir hatten das Glück und waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Denn wir haben das Festival live vor unserer Haustür mitbekommen. Zwar waren wir nicht in Kataragama, aber eine kleinere Art des selbigen Festivals wurde auch in Matara gefeiert. Hier zieht der "Umzug" an unserer Unterkunft vorbei. Vom Balkon hatten wir eine sehr gute Aussicht. Auf den Elefanten werden die Gottheiten "getragen", dafür werden sie in Gewänder gepackt und geschmückt.
(Mein Eindruck mit den Elefanten habe ich ja bereits weiter oben erwähnt...😅)
Am Abend vor dem Umzug durften wir bei einer der Tanzzeremonien zuschauen, so eine Art des Tanzens haben wir noch nie erlebt. Eine Gruppe von ca. 20 jungen Männern tanzten, umrundet von vielen anderen Menschen, mit einer leuchtenden Plastiktorte. Ich habe leider nicht herausgefunden, was dieser Tanz zu bedeuten hat, wenn du es weißt, schreib mir gerne! 🤗
Am nächsten Tag, gegen Mittag, kam der Umzug bei unserer Unterkunft vorbei.
Die Gewänder der Menschen waren liebevoll und mit so viel Detail versetzt, dass ich gar nicht wusste, wo ich hinschauen soll, hier ein paar Fotos und Videos für euch.
Der Umzug erinnerte mich ein wenig an unseren deutschen Faschingsumzüge bzw. an Karneval. Die Stimmung bzw. Energie war eine ganz andere hier in Sri Lanka. Es wurden weder Süßigkeiten in die Mengen geschmissen, noch wurde Alkohol getrunken. Ich habe gespürt, dass es sich um einen tieferen Sinn dreht, als Alkohol trinken und Süßigkeiten abstauben. 😄
Das Bild, wo der junge Mann auf einen der kleineren zeigt und das Bild mit den Trompetern sind zwei meiner Favoriten. Beide haben eine besondere Ausstrahlung. Bei den Trompetern ist einer dabei, der mit besonders viel Leidenschaft dabei ist, vielleicht siehst du ihn?! 😁😂
Die Stimmung der Menschen war wundervoll. Es war eine ganz besondere und ausgelassene Energie, dort haben wir uns willkommen gefühlt. Für diese Jahreszeit war es wohl nicht üblich, dass in dieser Gegend Touristen unterwegs sind, daher waren wir fast immer die einzigen dort. Das Interesse der Menschen an uns war genauso groß, wie unser Interesse an ihnen. 💞
Während des Festes werden Gelübde abgelegt und Gefälligkeiten erbeten, und als Beweis für ihre aufrichtige Hingabe an die Gottheiten verpflichten sich die Gläubigen zu Bußübungen. Mit Haken, die in ihrer Haut befestigt sind, hängen die Anhänger in der Luft oder laufen oder tanzen für eine unerträgliche Zeitspanne herum, wälzen sich barfuß auf heißem Sand oder laufen barfuß auf glühender Asche.
Noch in Bearbeitung... good things take time 🤗💖🤠
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